motio III-2013 Nr. 585 - page 24

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Kritisch sehen Verbände der Druckbranche
die im Koalitionsvertrag vereinbarte Ein-
führung eines Mindestlohnes in Deutsch-
land. Auch WKM-Vorstandsmitglied Wil-
fried Engel aus Berlin spricht vielen
Unternehmer-Kollegen aus dem Herzen.
»Im Koalitionsvertrag wurde die Einfüh-
rung eines gesetzlich verordneten einheit-
lichen flächendeckenden Mindestlohns
festgeschrieben, ohne die Belange unter-
schiedlicher Branchen zu berücksichtigen.
Ich möchte dazu sagen, dass ich es als
Selbstständiger ablehne, dass ein von Po-
litikern festgelegter, flächendeckender
und einheitlicher Mindestlohn eingeführt
wird. Wenn die Politiker einen Mindest-
lohn einführen wollen, dann sollten sie
gleichzeitig auch Mindestpreise für öf-
fentliche Auftragsvergaben einführen,
unter denen keine Leistungen angeboten
und ausgeführt werden dürfen. Zudem
sollte dann auch beschlossen werden,
dass bei öffentlichen Vergabeverfahren
das niedrigste und das höchste Angebot
von der Wertung grundsätzlich ausge-
schlossen werden.
»Mindestlohn, dann aber auch Mindestpreise
für öffentliche Auftragsvergaben«
IGEPA kauft landesweit Xerox-Händler ein
Das seit 1998 bestehende Einzelunternehmen »Xerox-Vertragspartner Hans-Peter
Schmitz e. K., Hamburg« wurde zum 1. Juli 2013 mit der Firma SI DigiPower GmbH,
Hemmingen, zusammengelegt. Mit dieser Zusammenlegung sind die Igepa Group
Unternehmen E. Michaelis & Co. (GmbH& Co.) KGmit Sitz in Reinbek und vph GmbH
& Co. KG mit Sitz in Hemmingen gleichberechtigte Gesellschafter der HP Schmitz X
Digital GmbH mit Hauptsitz in Hemmingen und einer Niederlassung in Hamburg.
Alleiniger Geschäftsführer ist Herr Hans-Peter Schmitz.
Frank Theeg gibt Teile seines Unternehmens an IGEPA
Der erst kürzlich von Igepa übernommene Berliner Xerox-Händler »x-doc-solution»
übernahm zum 1. Juli 2013 den gesamten Teilbereich Digital Print des Xerox-Händ-
lers »e-dox GmbH« mit Hauptsitz in Chemnitz. Die e-dox GmbH wurde 1999 ge-
gründet, Chef war bislang Frank Theeg.
Die »x-doc-solution GmbH« ist 2003 aus der Direktvertriebsorganisation der Xerox
GmbH hervorgegangen. Mit über 500 installierten Kundenlösungen für den Produk-
tionsdruck hat sie sich im Laufe der Jahre mit ihrem heutigen Geschäftsführer Tom
Schumacher zu einem marktführenden Händler in Ostdeutschland mit Standorten
in Berlin und Landsberg bei Leipzig entwickelt.
Solange als einziges Entscheidungskrite-
rium bei öffentlichen Aufträgen der nied-
rigste Preis angesetzt wird und nicht, un-
ter Abwägung aller Belange,
das
wirtschaftlichste Angebot den Zuschlag
erhält, ist auch ein Mindestlohn abzuleh-
nen. Den Lohn, den ein Unternehmen sei-
nen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
zahlt bzw. zahlen kann, das können nur die
beiden betroffenen Parteien (Mitarbeiter
und Betrieb) miteinander aushandeln und
festlegen und nicht die Politiker oder ir-
gendwelche Kommissionen, in denen wo-
möglich Vertreter von Gewerkschaften,
Konzernen und anderen Branchen über
die Löhne in unserer Branche entscheiden,
das wollen wir doch wohl nicht. Damit ist
unsere Gesellschaft in der Vergangenheit
gut zurechtgekommen.
Wird die kleinen Unternehmen treffen
Nur einseitig die Unternehmen zu ver-
pflichten, politisch verordnete Löhne zu
zahlen ohne Rücksicht auf die jeweilige
Situation wird dazu führen, dass viele
Unternehmen in Gefahr geraten und auf-
geben müssen. Dies wird zunächst die
vielen kleinen Unternehmen treffen.
Wenn die Politiker dies wollen, dann soll-
ten sie das auch öffentlich klar und deut-
lich so benennen und sich nicht hinter ir-
gendwelchen Scheinargumenten und
politischen Tauschgeschäften verste-
cken, nur um an der Macht zu bleiben
und die eigenen Einkommen und Diäten
zu sichern. Ich kann mich noch gut daran
erinnern, als von der SPD und den Ge-
werkschaften eine Diskussion über die
Verkürzung der Lebensarbeitszeit und
über Frühverrentung losgetreten wurde.
Zu welch fatalen Folgen dies bei den Ren-
tenkassen geführt hat, wissen wir heute
wohl alle. Für diesen Fehler müssen die
Folgegenerationen heute einstehen. Sol-
len solche Fehler nun wiederholt wer-
den?
n
Wilfried Engel, WKM-Sprecher
für Berlin und Brandenburg,
kommentiert den Mindestlohn
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