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REPROGRAF
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Aus unseren
Verbandsmitteilungen
»Der Reprograf«
Februar 1993:
USA und Japan Vorreiter?
Lichtpause bleibt weiterhin des Repro-
grafen cash cow:
»Der Rückgang der Lichtpause in den USA
ist nicht zu leugnen, doch die Uhren in
Deutschland laufen anders. Die Lichtpau-
se als des Reprografen cash cow wird so
schnell nicht geschlachtet. Hieran hat bei
uns keiner ein Interesse. Die Pause stellt
immerhin das Umsatzrückgrat der hiesi-
gen Reprografen dar, dies wird noch Jahre
so bleiben. Hierzu treten lediglich digitale
Techniken, je nach CAD-Verbreitungsgrad
bei Architekten und Planern.
Die Explosion der Farbe erleben wir wie in
den USA bereits seit zwei Jahren. Diese
Entwicklung vollzog sich weltweit nahezu
zur gleichen Zeit, ... Eine Dienstleistung
aber scheint sich bei uns noch nicht voll
durchgesetzt zu haben. Es fällt auf, daß
Kaschieren und Laminieren in den USA na-
hezu von jedem Reprografen angeboten
wird, in Mitteleuropa hingegen nicht.«
n
Eine Umfrage des IT-Hersteller-Ver-
bandes BITKOM zeigt, dass zwar die
Mehrheit der privaten Verbraucher
weiter Papierdokumente bevorzugt, dass
aber das papierlose Büro bei Unterneh-
men weiter voranschreitet.
Für Print-Dienstleister, die überwiegend
für gewerbliche Kunden vervielfältigen,
ist dies eine wichtige Nachricht.
Die Wirksamkeit von Rechnungen, Verträ-
gen und anderen Dokumenten ist inzwi-
schen in vielen Fällen nicht mehr an die
Schriftform gebunden. Damit können sie
auch elektronisch versandt werden, etwa
per E-Mail. Entsprechende Angebote fin-
den bei den Verbrauchern bislang aber
kaum Resonanz. So interessiert sich selbst
unter den jüngeren Menschen nur jeder
Vierte für elektronische Dokumente.
Lediglich 24 Prozent der 18- bis 29-Jähri-
gen bekommen ihre Post lieber in digitaler
Form anstatt als Papierbrief.
Ältere Generationen sind deutlich zurück-
haltender. Bei den 50- bis 64-Jährigen
bevorzugt nur jeder Zehnte digitale Doku-
mente. Das ist das Ergebnis einer repräsen-
tativen Umfrage im Auftrag des Branchen-
verbands BITKOM. Insgesamt ziehen 15
Prozent den digitalen Versand von Rech-
nungen und Verträgen klassischen Briefen
vor. 81 Prozent der Bundesbürger erhalten
ihre Dokumente lieber in Papierform. »Di-
gitalen Dokumenten vertrauen vor allem
ältere Menschen deutlich weniger als dem
klassischen Papierbrief«, sagt BITKOM-
Hauptvorstand Andreas Nowottka. »Unter-
nehmen setzen dagegen jetzt schon immer
stärker auf das papierarme Büro, indem sie
Dokumente weitgehend digital verarbei-
ten. Das gilt auch für geschäftskritische
und offizielle Unterlagen.«
72 Prozent der Befürworter von Papier-
dokumenten sehen keine Vorteile in digi-
talen Rechnungen oder Verträgen. 26
Prozent kennen keine geeigneten Ablage-
systeme für digitale Dokumente. Auch Si-
cherheitsbedenken spielen eine wichtige
Rolle. Jeder Dritte, der Papierbriefe dem
digitalen Versand vorzieht, befürchtet,
dass bei der Übertragung Unbefugte auf
seine Rechnungen und Verträge zugreifen
können. 14 Prozent von ihnen haben
Bedenken, dass die digitalen Dokumente
beim Versand verloren gehen könnten.
Nowottka, der auch Vorsitzender des
Kompetenzbereichs Enterprise Content
Management im BITKOM ist: »Die Vorteile
digitaler Dokumente sind vielen Privat-
verbrauchern noch nicht bewusst: Sie las-
sen sich platzsparend archivieren, können
schnell im Volltext durchsucht werden,
schonen die Umwelt und sparen imbesten
Fall auch noch Versandkosten.«
Viele Unternehmen vertrauen dagegen
zunehmend digitalen Dokumenten. Hier-
für setzen sie Technologien des Enterprise
Content Managements ein. Je nach Unter-
nehmensgröße lassen sich dadurch meh-
rere Tausend Euro Druck- und Versand-
kosten pro Jahr sparen. Zudem erleichtern
moderne Dokumentenmanagement-Sys-
teme die Zusammenarbeit von Kollegen
und erlauben den Zugriff auf die digitalen
Unterlagen auch von unterwegs, etwa per
Smartphone, Tablet Computer oder Lap-
top. Die sichere elektronische Übermitt-
lung ist für Unternehmen ebenfalls ein
sehr wichtiges Thema. Hierzu werden ver-
schiedene Technologien eingesetzt, unter
anderem Verschlüsselungssoftware oder
Signaturen. Dadurch können die sichere
Übermittlung und die Integrität des Doku-
ments gewährleistet werden.
n
Umfrage
Unternehmen vertrauen zunehmend
digitalen Dokumenten statt Papier